Richtig gießen im Kleingarten

In Zeiten des Klimawandels wird auch bei uns in der Kleingartenanlage das Wasser zunehmend ein kostbares Gut. Deshalb ist es wichtig die Gartenparzelle richtig und umweltgerecht zu bewässern. Auch unsere zahlreichen Gartenlebewesen, wie Igel, Eichhörnchen, Vögel und Insekten benötigen geeignete Wasserstellen in ausreichender Zahl. Hier sind einfache Trinkschalen, Vogelbäder oder ein kleines Wasserbiotop willkommene Aufenthaltsorte.

Die richtige Bepflanzung

Entsprechend den Standortbedingunen der Gartenparzelle (Beschaffenheit, Boden, Lage usw.) sollte auch die Bepflanzung im Garten sein. In einem trockenen und sonnenreichen Garten haben es Schatten- und Feuchtigkeitsliebende Pflanzen schwer und der Gießaufwand inkl. Wasserverbrauch ist hoch. Man kann bei schlechten Böden (sandig, lehmig) die Bodenqualität mit guter Humuserde verbessern. Der Boden speichert dann das Wasser optimal.

Das richtige Wasser
 
Im Regenwasser ist weniger Kalk als im Leitungswasser. In der Regel ist es auch besser temperiert. Deshalb eignet sich Regenwasser besonders gut zum Gießen im Garten. Zudem ist es kostenlos und reduziert den Wasserverbrauch und schont damit die Umwelt und den Geldbeutel. Eine Regentonne neben der Laube ist schnell aufgestellt. Eine Regenwasserzisterne mit Schwengelpumpe ist besonders elegant und liefert das ganze Jahr über bestes Gießwasser.

Die richtige Wassermenge
 
Der Boden um die Pflanzen sollte gut feucht sein, jedoch viele Pflanzen vertragen keine Staunässe. Deshalb darauf achten und nicht zu üppig wässern. Je näher am Boden gegossen wird, desto besser nimmt der Boden das Wasser auf. Nicht die Pflanzen von oben gießen. Für Tomaten eignen sich bspw. kleine Wasserbehälter, die neben der Pflanze eingegraben werden und mit Gießwasser befüllt werden. Sie geben dann das Wasser allmählich im Boden ab.

Der richtige Zeitpunkt

Der richtige Gießzeitpunkt schont den Wasserverbrauch. Am frühen Morgen, wenn die Sonne noch tief steht ist ein günstiger Zeitpunkt. Dann verdunstet das Wasser weniger und die Feuchtigkeit hält länger an. Wassertropfen auf Pflanzen wirken bei starker Sonneneinstrahlung wie Brenngläser und verbrennen die Blätter.
Das Wässern geschieht im Garten am besten zur Abendzeit. Dabei ist das gründliche Gießen direkt im Wurzelbereich der Pflanzen besser als ein großflächiges Beregnen. Da der Boden das Wasser nicht sofort aufnehmen kann, sollte man sich beim Gießen Zeit lassen: Wässern, eine halbe Stunde Pause, dann noch einmal Wässern. Die Erde darf nicht zu nass werden. Zuviel Feuchtigkeit am Abend lockt nachts die Schnecken an. Nach dem Gießen sollte der Boden regelmäßig gut aufgelockert werden. Alter Gärtnerspruch „2x hacken erspart 1x gießen“.

Beitrag von Reiner Schopf ( Fachberater )